Die römische Provinz Kreta (67 v. Chr. - 337 n. Chr.)

 

Bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. begannen Römer gegen Piraten in der Ägäis zu kämpfen, die den Handel im Mittelmeerraum unsicher machten. Zu dieser Zeit war Kreta einer der Hauptschlupfwinkel der Piraten, mit denen sich die Kreter verbündet hatten. Der römische Senat ordnete die Eroberung Kretas an. Der erste Versuch war eine große Niederlage, der Widerstand der Kreter war groß. Die Unterwerfung dauerte von 69 bis 67 v. Chr. Nur mit Gewalt konnten die kretischen Städte im Folgenden geeint werden. Kreta und die Nordküste Afrikas wurden zur Provinz Creta et Cyrene. Gortys wurde Sitz des römischen Stadthalters. Da Kreta für Rom als militärischer Stützpunkt und Kornkammer fungierte, machten die Römer Zugeständnisse, um den Frieden auf der Insel zu sichern. Sie errichteten Tempel, Villen, Straßen und Aquädukte, und aus dem Handel entsprang Wohlstand. Die Insel erlebte eine Blütezeit. Dennoch geht man davon aus, dass der Widerstand gegen die Römer nie vollständig erlosch. 59 n. Chr. brachte der Apostel Paulus, als römischer Gefangener, das Christentum auf die Insel, doch auch hier wurden die Christen verfolgt, bis das Christentum schließlich im 3. Jahrhundert n. Chr. anerkannt wurde. Paulus taufte die ersten Kreter und gab Titus den Auftrag, das Christentum auf Kreta zu verbreiten. Titus wurde der erste Bischof von Kreta. Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurden zehn kretische Bischöfe hingerichtet aufgrund ihrer Weigerung, an der Einweihung eines Tempels in Gortys teilzunehmen.